Mein Leben als Vegetarierin – Q&A
Meine Antworten zu 13 Fragen rund ums Thema „vegetarische Ernährung“. 🍎 🧀 🍉
Seit wann ernährst du dich vegetarisch?
Die Entscheidung, meine Ernährung auf „fleisch- und fischlos“ umzustellen, fiel im Sommer 2016. Es sind somit mehr als drei Jahre.
Bist du mit dieser Entscheidung zufrieden?
Ja, absolut!
Kurz zu meiner Vorgeschichte: Damals konnte und wollte ich auf einen BigMac von McDonald´s oder ein Schnitzel von meiner Mama nicht verzichten. Ich habe viele Fleischsorten gegessen und mir nicht wirklich etwas dabei gedacht. Wie vermutlich für viele Menschen heutzutage, war es für mich einfach normal, Fleisch zu konsumieren. „Ohne Fleisch kann ich nicht leben“ habe ich öfters gesagt. Beim Thema Fisch war es ein wenig anders. Für Fisch oder Meeresfrüchte habe ich nie eine große Liebe entwickelt. Ein paar Fischstäbchen, Thunfisch aus der Dose oder eine Makrele waren die einzigen „Fischgerichte“, die ich essen wollte.
Eines Tages im Sommer 2016 hat es dann plötzlich *Klick* gemacht. Diesen *Klick-Moment* kennt ihr vielleicht vom Abnehmen, mehr Sport machen oder mit dem Rauchen aufhören. Ich habe mich im Anschluss stundenlang im Internet mit dem Thema Vegetarismus beschäftigt. Ich habe mir Youtube-Videos angesehen, Berichte und diverse Rezepte sowie viele Vor- und Nachteile durchgelesen. Alles, bis auf die Tier-Schock-Videos und Dokumentationen über die Massentierhaltung, habe ich durchgestöbert! Am Ende des Tages war mein Wunsch – vegetarisch zu leben – ziemlich groß. Der Appetit auf Fleisch war spurlos verschwunden und dafür die Motivation, mich bewusst und gesünder zu ernähren, da!
Warum hast du dich für eine vegetarische Ernährung entschieden?
Das ist eine Frage, die mir am häufigsten gestellt wird. Ich habe mich hauptsächlich aus ethischen Gründen für die vegetarische Ernährung entschieden. Ich wollte und will nicht, dass Tiere leiden müssen, auf engstem Raum (Stichwort Massentierhaltung) gehalten, schlecht behandelt, falsch ernährt und letztendlich getötet werden. Es ist mir klar, dass man so etwas nicht verallgemeinern darf und dass es auf anderen Gebieten in der Lebensmittelindustrie genauso schwarze Schafe gibt.
Mit Hilfe des Internets kann sich jedoch schönerweise jeder über diverse Ernährungsweisen, über die Lebensmittelindustrie, deren Vorgehensweisen, Erfahrungen etc. schlau machen und jeder kann für sich selbst entscheiden, welchen Weg er einschlagen möchte.
Ist es dir leicht gefallen?
Ja. Ich habe zu Beginn für mich entschieden, dass ich mich nicht unter Druck setzen möchte. „Wenn du trotzdem mal Lust auf Fleisch hast – dann isst du halt Fleisch. Wenn nicht, dann eben nicht“. Ich hatte somit nie den inneren Kampf zwischen Kopf und Herz, was das Ganze schon mal angenehmer machte!
Isst du Fisch?
Nein. Ich esse keinen Fisch und auch keine Meeresfrüchte.
Menschen, die kein Fleisch, aber Fisch essen, heißen übrigens Pescetarier.
Was sind die Vorteile und Nachteile?
Die Vor- und Nachteile sowie weitere Details kann man hier gerne nachlesen.
Was kochst/isst du gerne?
Nudelgerichte, Suppen, Flammkuchen, Salate, … da gibt es seeehr viel! Ich koche gerne mit viel Gemüse, Käse und Kräutern.
Ein paar Rezeptideen
Kürbis-Zucchini Flammkuchen
Vegetarische Erdäpfelgulasch-Suppe
Brokkolipüree mit Süßkartoffeln
Was bestellst du in einem Restaurant?
Es kommt darauf an, in welchem Restaurant ich bin. In den meisten Restaurants gibt es mittlerweile eine nette Auswahl an vegetarischen Speisen.
Ich bestelle gerne (Creme-)suppen, Nudeln, Salate, Pizza, Veggie-Burger sowie Beilagen wie Süßkartoffelpommes oder Wedges.
Was tust du, wenn es keine vegetarische Option gibt? (In einem Restaurant oder wenn man zu Besuch ist)
Auf Beilagen ausweichen, Restaurant wechseln oder nichts essen.
In der Realität ist aber meistens so, dass ich mich im Vorhinein über die Online-Speisekarte und deren Auswahl an Veggie-Speisen informiere. Bei einem Besuch hat bisher (fast) immer der Gastgeber vorher gefragt, was genau ich haben möchte. Familie und Freunde sind jedoch schon informiert und wissen, was ich gerne esse. 🙂
Wie hat deine Familie reagiert? Wie haben deine Freunde reagiert?
Überraschenderweise sehr gut! Am Anfang ist es ein kleiner Verhör von allen Seiten, da jeder alle W-Fragen wissen möchte. Irgendwann wird es aber zur Normalität. Meine Familie sowie meine Freunde haben meine Entscheidung sehr gut aufgenommen und akzeptiert. Die eine oder andere Frage wie „Isst du noch immer kein Fleisch?“, oder „Hast du dir das gut überlegt?“ ist manchmal noch dabei, aber grundsätzlich ist es kein Thema mehr.
Hast du mal Lust auf Fleisch und machst du manchmal Ausnahmen?
Ich finde die Definition „Ausnahmen machen“ nicht besonders schön. Es ist nicht unbedingt so, dass Fleisch essen krank macht oder böse ist und man deshalb „Ausnahmen“ machen muss. Ich möchte an dieser Stelle nochmals das „keinen Druck machen“ betonen. Es ist heute noch genauso wie am Anfang. Ich mache mir keinen Druck und falls mein Körper nach Fleisch schreien würde, dann würde ich es auch essen. Im ersten Jahr meines „Veggie-seins“ wollte ich ein Schnitzel von meiner Mama zu Weihnachten essen und heuer gab es auch zwei Momente (zwei „Ausnahmen“). Ich wollte unbedingt wieder Frankfurter mit Senf und Kren probieren und einen Hot-Dog in New York essen. Beides getan, beides nicht bereut, aber beides auch nicht besonders gemocht.
Wie kann man die Ernährung umstellen? Hast du Tipps?
– Es muss *Klick* machen und du musst es wirklich wollen!
– Recherchiere und informiere dich im Internet oder lies ein paar Bücher.
– Tausche dich mit Vegetariern aus und stelle Fragen.
– Rede mit Freunden darüber.
– Stelle eine Pro & Contra Liste auf.
– Besprich es mit deinem Arzt.
– Suche laufend nach Rezepten für Abwechslung – das Internet ist voll damit!
– Verkrampfe dich nicht und sei offen dafür.
– Step by step. Setze dich nicht unter Druck.
– Lass dir nichts einreden.
– Probiere es einfach! Du hast nichts zu verlieren.
Was soll sonst noch beachtet werden?
Fleisch und Fisch sind u.a. wichtige Eisen- und Eiweißlieferanten. Damit es nicht zu einem Mangel im Körper kommt, halte ich eine Aufklärung bzw. Besprechung mit einem Arzt, für sinnvoll.
Nach einigen Arztbesuchen versuche ich meinem Eisenmangel mit z. B. Kräuterblut-Saft (bekommt man in der Apotheke oder beim DM) entgegenzuwirken.